Kutterangeln - Pilken

Beim Pilken gilt der Grundsatz „Nur so schwer fischen, wie unbedingt nötig!“. Jedes Gramm über dem Optimalgewicht wirkt sich negativ auf die Aktion des Pilkers und damit den Fangerfolg aus. Nicht zuletzt macht das Angeln mit leichten Ködern einfach mehr Spaß, da es nicht so ermüdend ist. An der deutschen Ostseeküste wird meist Gerät ausreichen, wie es zum schweren Spinnangeln auf Hecht benutzt wird. Auch die Köder erinnern mehr an Blinker als an Pilker.
In den Ostseebelten oder gar am Öresund wird man die etwas schwereren Köder benutzen müssen. Da es sich nie exakt voraussagen lässt, auf welche Bedingungen man trifft, sollte man stets ein breites Köder-Sortiment bereithalten. Für die Köderfarben gilt dasselbe.

1 x 1 des Kutterangelns

Solltet Ihr an der deutschen Ostseeküste einen Angeltrip auf einem der vielen Kutter planen, die zu Tagestouren einladen, beachtet folgende Grundsätze:
1. Sichert Euch frühzeitig die guten Plätze an Heck und Bug und zwar durch persönliche Anwesenheit um späteren Streit zu vermeiden.
2. Wählt die Plätze so, dass Ihr ohne Risiko für Dritte auswerfen können.
3. Erkundigt Euch bei Mitanglern, welcher Käpt'n auch den ganzen Tag nach Fisch sucht. Das ist leider nicht selbstverständlich.
4. Wenn der Kutter stoppt, ergibt sich die Frage, ob man in der Andrift oder der Abdrift fischt. Ist letzteres der Fall, lässt man den Pilker ab und versucht, den Grundkontakt durch ständiges Schnurgeben zu halten. Hier sind kleine Multirollen von Vorteil. Ist die Schnur zu lang und geht der Kontakt zum Köder verloren, holt man ein und beginnt von vorn. Anders in der Andrift. Hier heißt es so weit wie möglich auswerfen und den Kontakt zum Pilker nach Erreichen des Grundes durch gefühlvolles Schnuraufnehmen zu halten. Ist der Pilker unter den Kutter geraten, muss er eingeholt werden.

Erfolgversprechende Pilkmontagen

klassische Pilkmontage

Hier wird ca. 50-80 cm oberhalb des Pilkers ein Seitenarm mit Beifänger befestigt. Ein zweiter Seitenarm kann nochmals 50 cm oberhalb folgen.

Jigging-Montage
Im Ostseebereich total „in“. Der Drilling des Pilkers wird entfernt und ein je nach Bedingungen 30-80 cm langer Seitenarm an der unteren Öse befestigt. Ein zweiter Seitenarm oberhalb des Pilkers ist optional. Der Pilker dient hier nur als Gewicht und Lockköder.
Küstenpilker-Spinnangeln
Etwa 50-80 cm vor einem für das Spinnangeln geeigneten Pilker wird eine Dorschfliege geschaltet, die ein vor dem „Verfolger“ fliehendes Fischchen imitiert, welches den Futterneidreiz auslöst. Die Bisse erfolgen häufig auf die Fliege.

Liftmethode für Wracks
Durch den am Ende der Hauptschnur befindlichen Springring führt eine dicke Monofilschnur, an deren einem Ende der Pilker und am anderen ein Gummimak befestigt sind. Beißt ein Fisch am Gummimak, wird der Pilker bis zum Springring gezogen und kann sich nicht unterhalb des Fisches am Wrack festsetzen

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Angeln mit dem Buttlöffel:

Das Angeln mit dem Buttlöffel ist eine alte, in unseren Fanggebieten kaum bekannte Angelmethode aus dem Norden.
Es war die Firma D A M, die versucht hatte den Buttlöffel auch in Deutschland bekannt zu machen, was jedoch nicht so richtig gelungen ist. Damit schlief diese gute Angeltechnik ein.
Inzwischen wird der Buttlöffel jedoch wieder angeboten.

Was ist ein Buttlöffel ?
Ein Buttlöffel wird in der Regel aus Messing hergestellt. Man sägt eine " 8" aus. Dabei ist die obere Rundung etwas kleiner, als die untere. Die Länge beträgt ca. 65 mm. Das Messingblech sollte eine stärke von etwa 4 mm haben.
An den Rundungen oben und unten wird ein 4mm kleines Loch gebohrt.
Jetzt muß diese vorgearbeitete 8 entgegengesetzt zurechtgegeformt werden. Daz benutzt man einen abgerundeten Meißel. Man legt das Blech einen Amboss schlägt es mit einem Hammer und dem Meißel in Form.
Jetzt kommen oben und unten durch die Bohrungen Sprengringe rein. An dem Sprengring der an der größeren Rundung befestigt ist, zieht man noch ein Wirbeltönnchen ein.
An dem Wirbeltönnchen wird eine ca. 25 cm lange, 0,25er monofile Schnur angebunden. Das Ende bildet ein 1/0 oder 2/0 langschenkliger Butthaken. Damit ist die Buttlöffelmontage auch schon hergestellt.

Als Köder dienen Wattwurm, Seeringelwurm, Tobsel, Muschelfleisch oder Fischfetzen.
Mit Buttlöffelgrößen dieser Art kann man in Tiefen bis zu 30 Meter angeln.
Größere Tiefen erfordern schwerere und dementsprechend größere Löffel.

Welche Zielfische fängt man mit dem Buttlöffel ?
Alle Buttarten werden je nach Köderwahl damit gefangen. Bis auf den Steinbutt alles mit dem Seeringelwurmoder Wattwurm. Für den Steinbutt eignen sich besser Tobse oder Fischfetzen als Köder. Auch der Dorsch, der Hornhecht und der Wittling beißen auf den Buttlöffel.

Wie wird der Buttlöffel eingesetzt ?
Beim Bootsangeln wird der Buttlöffel direkt am Bootsrand runterlassen.
Mit der Spinnrute merkt man sehr gut, wie der Untergrund verläuft. Jede Unebenheit bemerk man nach einiger Übung sofort. An unebenen Stellen steht oft der Butt.
Ähnlich dem Pilken erfolgt das Hebeln nur wesentlich sanfter.
Eine gute Methode besteht auch darin, den Löffel mit der Stömung laufen zu lassen. Das jedoch immer unter Kontrolle zu dem Löffel zu halten.
Nach einiger Zeit wird man jeden noch so vorsichtigen Biss erkennen.
Wer gute und Scharfe Haken verwendet, wird kaum einen Fisch verlieren und brauch auch keinen stark Anhieb anzusetzen.

Es ist nicht notwendig Schwärme zu suchen, wie es beim Pilken eigentlich üblich ist.
Mit dem Buttlöffel wird das Angelrevier ertastet. Ist kein Dorsch da, beißt ein Butt oder ein Wittling. Irgendein Fisch lauert immer da unten am Grund auf Beute.

Angeln mit der Spinnrute
Angeln mit der Stipprute
Angeln mit Sbirolino
Angelmontagen